Was tun, wenn die Stromrechnung höher ist als das Budget für Bildung?

Immer mehr Schulbezirke weltweit stehen vor der Herausforderung, steigende Energiekosten mit begrenzten Mitteln zu bewältigen – und gleichzeitig Lernumgebungen zu schaffen, die zukunftsorientiert und nachhaltig sind.

Zwei Schulbezirke in den USA zeigen, wie innovative Energiekonzepte nicht nur Betriebskosten senken, sondern auch neue Spielräume für Investitionen in Bildung schaffen können.

1. Batesville School District, AR

Im Jahr 2017 stand der Schulbezirk von Batesville im US-Bundesstaat Arkansas vor einer ernsthaften finanziellen Herausforderung. Die jährlichen Betriebskosten für Strom und Wasser lagen bei über 600.000 US-Dollar – zu viel für einen Bezirk, der gleichzeitig mit einem Haushaltsdefizit von 250.000 Dollar zu kämpfen hatte. Die Folge: Lehrkräfte verließen die Schulen, da ihre Gehälter nicht konkurrenzfähig waren. Die Zukunft der Schulen war ungewiss.

"Unser Ziel ist es, eine Nettonullstellung zu erreichen, was bedeutet, dass wir nichts für Versorgungsleistungen bezahlen. Diese Einsparungen können in Gehälter und Personal fließen."

Dr. Michael Hester

Superintendent Dr. Michael Hester entschloss sich, aktiv gegenzusteuern. Nach einem umfassenden Energieaudit entschied sich der Bezirk für einen mutigen Schritt: eine energetische Sanierung kombiniert mit einer großflächigen Solarinvestition. Finanziert wurde das Projekt über ein sogenanntes Energy Performance Contracting – ein Modell, bei dem die Einsparungen durch Energieeffizienzmaßnahmen die Investitionskosten decken.

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Im Rahmen dieses Programms wurden unter anderem rund 1.400 Solarpanels auf Schuldächern installiert. Zusätzlich modernisierte man die Beleuchtung auf LED, verbesserte die Dämmung der Gebäude und ersetzte veraltete Sanitäranlagen durch wassersparende Systeme. Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten: Innerhalb von drei Jahren reduzierte der Bezirk seinen Energieverbrauch um etwa 1,6 Millionen Kilowattstunden pro Jahr und wandelte das Defizit in einen Überschuss von rund 1,8 Millionen Dollar um.

Diese finanzielle Wende hatte unmittelbare Auswirkungen auf das Herzstück jeder Schule: die Lehrkräfte. Viele von ihnen konnten sich über Gehaltserhöhungen von bis zu 15.000 Dollar jährlich freuen. Der durchschnittliche Einstiegslohn stieg auf über 40.000 Dollar – und machte Batesville zu einem der attraktivsten Arbeitgeber der Region im Bildungsbereich. Gleichzeitig wurden die Solaranlagen in den Unterricht integriert, sodass die Schüler:innen direkt von der neuen Infrastruktur profitierten – als Lerninhalt und als greifbares Beispiel für angewandte Nachhaltigkeit.
Quelle: Batesvilleschools.com/solar

2. Bedford School District, MA

Ein weiteres gelungenes Beispiel findet sich im US-Bundesstaat Massachusetts: Im Schulbezirk von New Bedford kombinierte man Solarenergie mit einem geothermischen Heiz- und Kühlsystem. Statt weiterhin auf teure und umweltschädliche Ölheizungen zu setzen, wurden neue Gebäude mit Erdwärme versorgt – gespeist aus einem Netz von 35 geothermischen Bohrungen. Die benötigte Elektrizität wird größtenteils durch Solarstrom erzeugt, unter anderem durch Panels auf den Schuldächern und überdachten Parkplätzen.

Auch hier zeigen sich schnell messbare Erfolge. Die Kombination aus Solar- und Geothermie-Technologie spart dem Bezirk jährlich rund 300.000 Dollar an Betriebskosten – Geld, das nun für den Ausbau von Unterrichtsangeboten und die Verbesserung der Schulqualität eingesetzt werden kann. Möglich wurde das Projekt durch Förderprogramme und Steuervergünstigungen, die nachhaltige Technologien in Bildungseinrichtungen gezielt unterstützen.
Quelle: Thecooldown.com

Bedeutungsvolle Investitionen

Beide Beispiele zeigen: Wenn Schulbezirke in erneuerbare Energien investieren, profitieren nicht nur Umwelt und Klima. Es entsteht ein echter Mehrwert für Schüler:innen, Lehrer:innen und ganze Gemeinden. Solche Projekte schaffen Spielräume, um dort zu investieren, wo es am wichtigsten ist – in Bildung, Chancengleichheit und Zukunftsfähigkeit.

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