Vatikan Solar Park
Wie der Vatikan der erste CO2-neutrale Staat der Welt werden will
Während viele Staaten noch um ihre Energiewende ringen, geht ein Land einen ungewöhnlich ambitionierten Weg – und das im wahrsten Sinne des Wortes auf heiligem Boden. Der Vatikanstaat, das kleinste Land der Welt, will sich in den kommenden Jahren vollständig mit Solarenergie versorgen und so als erster souveräner Staat CO₂-neutral werden.
Doch was steckt hinter diesem bahnbrechenden Projekt? Und warum hat sich der Vatikan für ein veraltetes Areal nordwestlich von Rom entschieden, um das Zentrum seiner Solarwende zu errichten?
Die Vision
Solarenergie auf heiligem
Boden
Solarenergie auf heiligem Boden
Die Grundlage dieses historischen Schrittes bildet ein Gelände in Santa Maria di Galeria, rund 20 Kilometer nördlich von Rom. Die Fläche gehört seit Jahrzehnten dem Vatikan, wurde bisher jedoch vor allem durch eine kontroverse Nutzung bekannt: Hier standen die riesigen Antennenanlagen von Radio Vatikan, die jahrzehntelang elektromagnetische Strahlung in die Umgebung sendeten und damit nicht nur den Äther, sondern auch die Nachbarschaft belasteten.

Ein Blick auf die Antennen des Vatikanischen Rundfunks, der die Worte des Papstes in die ganze Welt sendet, in Santa Maria di Galeria am Stadtrand von Rom, am 11. April 2001. (AP Photo/Gregorio Borgia)
Ein Blick auf die Antennen des Vatikanischen Rundfunks. (AP Photo/Gregorio Borgia, 2001)
Nun soll ausgerechnet dieses Gelände eine neue, strahlende Mission erhalten: Der Bau eines 430 Hektar großen Solarparks, der in naher Zukunft den gesamten Strombedarf des Vatikanstaates und noch darüber hinaus decken soll.
Santa Maria di Galeria
Santa Maria di Galeria ist ein etwa 430 Hektar großes Gelände nördlich von Rom, das extraterritorial zum Vatikan gehört. Seit den 1950er-Jahren wurde es als Sendestation für Radio Vatikan genutzt, insbesondere für die weltweite Verbreitung religiöser Programme.
CO₂-neutral durch Sonnenkraft
Der Weg zur ersten klimaneutralen Nation Der Solarpark ist nicht einfach ein PR-Gag. Mit einer Fläche, die etwa 600 Fußballfeldern entspricht, soll die Anlage genug Strom produzieren, um nicht nur den Bedarf des Vatikans zu decken, sondern auch überschüssige Energie in das italienische Stromnetz einzuspeisen.
Ein entscheidender Punkt: Diese überschüssige Energie kommt nicht nur Italien zugute, das sich Teile der Emissionseinsparung auf seine EU-Klimaziele anrechnen lassen kann – auch die umliegenden Gemeinden sollen davon profitieren. Für die Region bedeutet das eine deutliche Aufwertung, nicht nur im ökologischen, sondern auch im wirtschaftlichen Sinne.
Der Vatikan selbst strebt damit einen historischen Meilenstein an: Als erstes Land der Welt vollständig klimaneutral betrieben zu werden – durch den ausschließlichen Einsatz von erneuerbarer, nachhaltiger Energie.
Der ökologische Wille der Kirche
Dass ein solches Projekt ausgerechnet von einer religiösen Institution initiiert wird, überrascht auf den ersten Blick. Doch bei genauerem Hinsehen fügt sich alles in ein größeres Bild ein.
Bereits Papst Franziskus setzte mit seiner Enzyklika Laudato Si’ ein klares Zeichen in Richtung Umweltschutz. Dort forderte er eindringlich ein neues Verhältnis zur Erde und ihren Ressourcen. Nun ist es Papst Leo XIV., der diesen Impuls konsequent in die Praxis überführt. Erst im Juni 2025 besuchte er persönlich das Gelände und gab grünes Licht für den Startschuss dieses ambitionierten Solarprojekts.



Papst Leo XIV. zu Besuch bei der Rundfunkstation des Vatikans in Santa Maria di Galeria am 19. Juni. (Erzdiözese von San Antontio, July 21, 2025)
Papst Leo XIV. zu Besuch bei der Rundfunkstation des Vatikans (Erzdiözese von San Antontio)
Laut AP News ist die Bauphase bereits in Vorbereitung. Derzeit liegt der Entwurf dem italienischen Parlament zur Genehmigung vor, denn auch wenn der Vatikan das Land besitzt, müssen Baurecht und Netzanbindung von italienischer Seite abgesegnet werden.
Finanzierung & politische
Dimension
Finanzierung & politische Dimension
Finanziert wird das Projekt aus vatikanischen Mitteln. Die Kosten belaufen sich laut offiziellen Angaben auf unter 100 Millionen Euro. Der italienische Staat unterstützt das Vorhaben nicht mit klassischen Fördergeldern, gewährt jedoch steuerliche Erleichterungen für den Import der Solartechnologie und notwendiger Bauteile.
Im Gegenzug darf Italien, wie erwähnt, den Beitrag zur CO₂-Reduktion anteilig für seine eigenen Verpflichtungen im Rahmen der EU-Klimastrategie geltend machen. Eine elegante Lösung, die beiden Seiten entgegenkommt und ein mögliches Vorbild für ähnliche Kooperationen weltweit.
Warum diese Solarstory so wichtig ist
In einer Zeit, in der viele Nationen den Ausstieg aus fossilen Energien verschleppen oder politisch zerreiben, setzt der Vatikan ein unerwartetes Zeichen. Ein Ort der Tradition wird zum Symbol des Wandels.
Durch das Projekt wird ein ehemaliger Problemraum zu einem Zentrum der nachhaltigen Energiegewinnung umgestaltet, und zeigt, wie sich Verantwortung, Innovation und Glaube vereinen lassen.
Auch die Symbolkraft ist nicht zu unterschätzen: Wenn selbst ein Staat ohne industriellen Druck, ohne wirtschaftliche Zwänge und mit minimalem Energieverbrauch bereit ist, in grüne Infrastruktur zu investieren, dann ist das ein klarer Appell an alle größeren Nationen, von Worten zu echten Maßnahmen überzugehen.
Fazit
Sonnenlicht als Botschaft
Der geplante Vatikan Solar Park ist weit mehr als ein technisches Infrastrukturprojekt. Es ist ein spiritueller, ökologischer und politischer Meilenstein. Sollte die Anlage wie geplant in Betrieb gehen, wird der Vatikan nicht nur auf dem Globus, sondern auch auf der Landkarte der Energiewende zu einem Leuchtfeuer, ganz im Sinne seiner eigenen Mission.
Jetzt handeln
Der Vatikan macht es vor – auch Ihr Zuhause oder Unternehmen kann CO₂-neutral werden. Solarfive liefert die passende Lösung.
Quellen: AP News, Illuminem.com
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